Erstmalig urkundlich erwähnt wurde der Bronnbacher Hof im Jahr 1244. Als Stadthof der Mönche des nahegelegenen Zisterzienserklosters Bronnbach an der Tauber erhielt er u.a. das Schankrecht. 1565 erfolgte ein Umzug an den heutigen Standort Mainplatz.
In der sehr traditionsreichen Geschichte der Wertheimer Gastronomie nimmt der “Bronnbacher Hof” eine Sonderstellung ein, läßt sich doch sein Schankrecht bis in das Jahr 1244 zurückverfolgen! Den Namen trägt das Haus von seinem Besitzer, nämlich dem nahegelegenen Zisterzienserkloster Bronnbach an der Tauber. Graf Boppo von Wertheim, seine Frau Cunegund und der Bruder des Grafen, Rudolf, schenken dem Kloster nämlich in jenen Tagen einen sogenannten Freihof im Schutze der Wertheimer Burg und Stadtbefestigung an der Tauber, die ehemalige fürstliche Hofhaltung, heute Rathaus. Auch weitere Klöster im Umkreis besitzen innerhalb der Stadt Liegenschaften: der “Grünauer Hof” und der “Holzkirchener Hof” (der heutige “Bronnbacher Hof”). Der klostereigene Wein darf hier zum Zapfen verkauft werden.
1565 wird ein Tausch vorgenommen: der “Bronnbacher Hof” in der Mühlenstraße (heute Rathaus) geht an die Gräfinwitwe Catherina, geborene Gräfin Stolberg – Königstein – und das Kloster Bronnbach erhält dafür den “Holzkirchener Hof” in der Maingasse (den heutigen “Bronnbacher Hof”) – alle Freiheiten und Privilegien werden übertragen.
Am 21. X. 1649 lässt sich der Pächter des “Bronnbacher Hofs” die alten Rechte von 1244 bestätigen, neben Wein werden auch Krämerwaren angeboten.
Bedingt durch den Reichsdeputationsschluß 1802/03, welcher nicht nur die kleineren Reichsfürsten enthob sondern auch die Klöster, Orden und Zünfte auflöste, fiel der “Bronnbacher Hof” an das katholische Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rochefort (ab 1813 Löwenstein-Wertheim-Rosenberg).
Haushofmeister Johann Geng Seuffert erhält das Anwesen zunächst in Pacht – 1805 sein Sohn Johann für 3000 Gulden zum Kauf als Erbpacht. 1818 müssen die vier Kinder jedoch den “Bronnbacher Hof” zur Versteigerung bringen. Der meistbietende ist der Kreuzwertheimer “Sonnenwirt” Johann Michael Bach mit 2550 Gulden.
Er führt ab 1819 den “Bronnbacher Hof” als Wirtshaus.
1842 bringt er nochmals eine Summe von 900 Florentinern auf und löst mit dieser den Erbstand der fürstlich Löwenstein-Wertheim-Rosenbergischen Standesherrschaft. Johann Michael Bach ist somit der erste freie Eigentümer. 1824 hat er bereits den davorgelegenen Garten erworben. Am 24. VII. 1867 verstirbt Bach – das Anwesen wird für 7100 Gulden versteigert und geht an Friedrich Kreßmann nach dessen Tod am 23. V. 1879 an seine Ehefrau Maria Catharina Henriette, geborene Ulzhöfer. Diese veräußert für 13000 Mark mit Wirkung vom 1. Januar 1885 an Kutscher Michael Scherz. 1890 erwirbt Ludwig Höres aus Böttigheim für 16000 Mark den “Bronnbacher Hof”, verkauft ihn aber bereits nach zwei Jahren.
Familie Schnurpfeil-Wettengel
Metzgermeister und Gastwirtschaftspächter Thomas Wettengel kauft 1892 den “Bronnbacher Hof” samt Inventar für 14000 Mark und führt ihn bis zu seinem Tode am 22. XII. 1937, hernach sein Sohn Johann Friedrich (verstorben am 29. X. 1938) mit seiner Ehefrau Marie, geborene Diehm aus Urphar, und weiter deren Sohn Friedrich Wettengel (verstorben am 11. V. 1972) mit seiner Ehefrau Senta, geborene Wießner aus Uettingen, bis in die heutigen Tage, unterstützt von den Nachkommen Martin Wettengel und Heidi Schnurpfeil (geborene Wettengel) mit Familien.1982 wird ein Teil des ehemailigen benachbarten “Löwen” hinzuerworben und so das Hotel erweitert und neu gestaltet. Zudem wird 1994 das angrenzende Haus in der Maingasse in den Hotelbetrieb mit einbezogen und das Hotel vergrößert sich. Im Jahr 2003 übernimmt Heidi Schnurpfeil (geborene Wettengel) das Hotel mit Ihrem Mann und Familie. Seit 2016 führt ihr Sohn Kai Schnurpfeil das Hotel in Eigenregie. In dieser Form präsentiert sich heute der am Maintor zu Wertheim gelegene Bronnbacher Hof.